Wir alle kennen Ängste von frühester Kindheit an. Sie kommen und gehen, mal sind sie ausgeprägter, mal begleiten sie uns einfach. Im Normalfall lernen wir, mit unseren Ängsten zu leben. Sie gehören zu unserer gesunden Entwicklung.
Aus der Entwicklungspsychologie weiß man, dass unsere Vorfahren in gefährlichen Situationen mit Flucht oder Angriff reagierten. Die durch die Angst ausgelösten Körperreaktionen halfen ihnen dabei: Die Muskeln spannen sich an, das Herz schlägt rascher, Stresshormone werden ausgeschüttet. Körper und Geist sind hochkonzentriert und leistungsbereit. Nach überstandener Gefahr klingt die Stressphase wieder ab, Entspannung stellt sich ein.
Unsere Welt hat sich verändert
Heute aber leiden viele Menschen dauerhaft unter Angst, ohne dass unmittelbar eine reale Gefahr droht. Wir sind ständig Situationen ausgesetzt, die Ängste auslösen können: Sorgen um Menschen, die uns lieb sind, um Geld- oder Arbeitsplatzverluste, Krankheiten, Prüfungen, Gespräche mit Vorgesetzten, Flugreisen, Zahnarzttermine. Manche Situationen werden als Bedrohung erlebt, obwohl von ihnen objektiv keine akute Gefahr ausgeht.
Wenn Angst zur Krankheit wird
Sobald Ängste jedoch die Gefühlswelt dauerhaft belasten, den Alltag beherrschen und die eigene Handlungsfähigkeit einschränken, ist es Zeit, ihnen auf den Grund zu gehen. Sie können Anzeichen für eine ernsthafte Angststörung oder eine andere psychische Problematik sein.
Panikstörung
Das Hauptmerkmal der Panikstörung sind immer wieder auftretende, nicht durch äußere Umstände ausgelöste Panikattacken. Diese stellen eine extreme körperliche Angstreaktion aus scheinbar heiterem Himmel dar, die die Betroffenen als extreme Bedrohung ihrer Gesundheit erleben. Der Körper bereitet sich mit erhöhter Adrenalin-Ausschüttung blitzschnell auf eine Kampf- / Fluchtreaktion vor.
Es kommt zu Symptomen wie Atemnot, Engegefühle in der Brust, Herzrasen- oder schmerzen, Zittern, Schweißausbrüchen, Übelkeit oder anderen Beschwerden. Betroffene glauben oftmals, sie würden einen Herzinfarkt erleiden. In der Regel lassen die Symptome mit dem Adrenalin-Abbau nach einigen Minuten wieder nach.
Angst mit Folgen
Angststörungen können neben den jeweiligen akuten Symptomen längerfristig zu Depressionen und völliger Isolation führen, aber auch zu einem gesteigerten Suchtverhalten. Andauernde Ängste, Phobien und Panikattacken nehmen den Betroffenen alle Lebensenergie. Alles ist negativ beeinflusst. Die Betroffenen meiden die Öffentlichkeit, Orte, wo ihre Ängste noch akuter werden, wo Panikattacken entstehen könnten. Patienten kapseln sich immer mehr auch von ihrem privaten Umfeld ab und isolieren sich.
Um aufkommende Angst zu unterdrücken oder um sich einstellende körperliche Beschwerden zu bekämpfen, greifen viele Betroffene zu Medikamenten, Alkohol oder Drogen und geraten so in einen Kreislauf, aus dem auszubrechen nun noch schwieriger ist.
Holen Sie sich so schnell wie möglich Hilfe!
Die gute Nachricht: Bei rechtzeitiger Therapie ist eine Angststörung gut behandelbar. In einer individuell zugeschnittenen Psychotherapie lernen Betroffene zu verstehen, dass die Beschwerden nach einer gewissen Zeit wieder abklingen und die befürchteten Konsequenzen ausbleiben.
Wie gehe ich therapeutisch mit Ängsten und Panikattacken um?
Eines ist wichtig zu verstehen: Angst kann man nicht „weg machen“. Wie schon erwähnt, gehört Angst zum Leben und dient unserem Schutz.
Wenn sich ihr Leben aber nur noch um die Vermeidung von angstauslösenden Situationen und um Gedanken um die Angst dreht, ist die kognitive Verhaltenstherapie eine sehr wirksame Methode. Aus der Lerntheorie ist bekannt, dass viele Ängste im Laufe des Lebens erlernt wurden, (Kinder z.B. lernen von Eltern, die bestimmte Ängste zeigen, diese zu übernehmen) und dass sie daher auch wieder verlernt werden können.
Ein Ziel der Therapie besteht also zu lernen, welche Denkabläufe der Angst zugrunde liegen oder diese verstärken. Vermeidende Verhaltensweisen können auf dieser Grundlage bewusst korrigiert werden.
Nehmen Sie Ihr Leben wieder in die Hand!
Wenn Sie Ihr Leben wieder zurückhaben möchten, Ihre Angst besser verstehen wollen, und sich nicht mehr von ihr lähmen lassen, dann buchen Sie einen Termin bei mir!