Nach dem Winter wird der Frühling traditionell genutzt, um in mehreren Hinsichten sauber zu machen. Frühjahrsputz, Fasten, Detox… Die Tage werden länger, es grünt, wir haben (meist) mehr Energie, gehen wieder (mehr) raus, in die Natur…
Wie sieht es bei dir aus?
Wenn wir beim Aufräumen sind, ist es wichtig nicht nur das Sichtbare aufzuräumen und sauber zu machen, sondern auch zuzuschauen, was wir in unserem Leben noch mit uns schleppen, was wir gar nicht mehr brauchen, wie z.B. Dinge, die wir schon längst hätten aufräumen oder loslassen können. Z.B. unerledigte Dinge und Themen, die uns aber noch, bewusst oder unbewusst, beschäftigen.
Das kennst du wahrscheinlich: an Silvester nehmen sich viele Menschen was vor. Nächstes Jahr werde ich das und das (nicht mehr) tun… Und dennoch scheitern die meisten daran.
Warum ist es so? Weil wir zu oft bei der Umsetzung mitten drin aufhören.
Offene Gestalten, oder offene Themen, sind unerledigte Sachen, Themen, die wir schon lange erledigen möchten aber immer wieder vor uns herschieben.
In der Psychologie nennen wir das „Offene Gestalten schließen“ (ein Begriff aus der Gestalttherapie).
Viele dieser Themen sind uns gar nicht (mehr) bewusst. Es sind ganz verschiedene Sachen wie den Keller entrümpeln, die Rechnungen bezahlen oder abheften, ein klärendes Gespräch führen, den Kühlschrank putzen, alte Bücher oder DVDs aussortieren, verschenken oder wegwerfen…
Diese offenen Gestalten lassen sich z.B. in 3 Kategorien einordnen:
Erste Kategorie, alles was leicht und schnell zu erledigen ist, wie den Kühlschrank sauber machen, die Wäsche bügeln, ein Abo kündigen… Oder auch eine(n) alte(n) Freund(in) anrufen, um den Kontakt wieder zu knüpfen. Sie denken schon so lange daran, haben es aber noch nicht geschafft… Da können Sie leicht ins handeln kommen, können das schnell abhacken.
Die zweite Kategorie ist mittelleicht zu erledigen. Da reicht nicht ein Anruf, aber es braucht trotzdem nicht allzu viel Zeit und Kraft. Ein Beispiel könnte z.B. unsere Buchhaltung oder Steuererklärung sein.
Die dritte Kategorie besteht aus dem, wofür Sie länger brauchen, wie z.B. Ihr ganzes Haus ausmisten.
Nehmen Sie sich, sagen wir, 10 Minuten und schreiben Sie alle diese Aufgaben und Themen auf, die unerledigt sind. Hängen Sie sich diese Liste irgendwo, wo sie gut sichtbar ist. Und möglicherweise schließen Sie täglich eine offene Gestalt! Am besten fangen Sie gleich heute mit den Aufgaben der ersten Kategorie an!
Und dann werden Sie merken, wie Sie wieder Energie bekommen. Indem Sie alles loslassen, schaffen Sie sich mentalen Freiraum!
Um es mit einem Vergleich zu versuchen, stellen Sie sich einen Rucksack vor. All diese unerledigten Themen stellen einen Stein dar. Ein Stein. Und noch einer… Der Rucksack wird mit der Zeit immer schwerer, zieht Sie nach hinten, Sie können sich kaum noch bewegen, jeder Schritt mit diesem schweren Rucksack kostet Ihnen immer mehr Kraft!
Diese unerledigten Themen erscheinen wahrscheinlich nicht immer in deinem Wachbewusstsein, aber sie beschäftigen dich trotzdem und bündeln unglaublich viel Energie.
Energie, die Sie für viele wichtige Sachen benutzen könnten! Es verursacht Dauerstress im vegetativen Nervensystem! Und Aufschieberitis! Wo soll ich den anfangen? Dann lieber doch gar nichts tun! Da fühlt man sich leicht überfordert, wird möglicherweise lethargisch, und dann deprimiert bis sogar depressiv!
Holen Sie sich Ihre Freiheit zurück!
Fangen Sie an, im eigenen Leben aufräumen und Sie werden merken, wie Sie wieder mehr Energie haben.
Schließen Sie eine offene Gestalt nach der anderen jetzt, hacken Sie den Punkt ab, jeden Tag, bis Ihr Zettel leer ist. Machen Sie Platz für das Neue, für die Zukunft. Ihre Stimmung wird besser. Sie werden sich leichter fühlen!